Was ist richtig? „Dankeschön“ oder „Danke schön“
Die deutsche Sprache ist reich an Nuancen, Feinheiten und Ausnahmen – besonders bei der Rechtschreibung. Ein klassisches Beispiel dafür ist die Frage: Schreibt man „Dankeschön“ zusammen oder „Danke schön“ getrennt? Die kurze Antwort lautet: Beides ist korrekt – aber es kommt auf den Kontext an. In diesem Beitrag erfährst du, wann welche Schreibweise verwendet wird, welche grammatikalischen Unterschiede bestehen und ob diese Wendungen in wissenschaftlichen Arbeiten überhaupt eine Rolle spielen.
1. Die Bedeutung von „Dankeschön“ und „Danke schön“
Zunächst lohnt sich ein Blick auf die Bedeutungsunterschiede. Denn obwohl beide Ausdrücke mit Dankbarkeit zu tun haben, ist ihre grammatikalische Funktion verschieden.
„Dankeschön“ (zusammengeschrieben)
„Dankeschön“ ist ein Substantiv, also ein Hauptwort. Es bezeichnet eine Form des Dankes, oft auch in greifbarer Form – wie ein kleines Geschenk oder eine symbolische Geste. Man kann es wie jedes andere Nomen verwenden, es wird also auch dekliniert (gebeugt).
Beispiele:
-
Als kleines Dankeschön bekam sie eine Schachtel Pralinen.
-
Ich möchte dir ein herzliches Dankeschön aussprechen.
-
Für deine Hilfe erhältst du ein besonderes Dankeschön.
„Danke schön“ (getrennt geschrieben)
„Danke schön“ ist eine Höflichkeitsfloskel oder eine feststehende Redewendung. Es wird verwendet, um jemandem direkt zu danken – vergleichbar mit einem einfachen „Danke“. Es ist grammatikalisch gesehen eine Kombination aus dem Verb „danken“ im Imperativ und dem Adverb „schön“.
Beispiele:
-
Danke schön, dass du mir geholfen hast!
-
Danke schön, das war sehr freundlich von dir.
-
„Möchten Sie noch etwas?“ – „Nein, danke schön.“
2. Wann benutzt man „Dankeschön“, wann „Danke schön“?
Hier geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um Stil, Grammatik und Kontext. Die folgende Faustregel hilft bei der Entscheidung:
Schreibweise | Grammatikalische Funktion | Verwendung | Beispiel |
---|---|---|---|
Dankeschön | Substantiv (Nomen) | Als Gegenstand oder abstrakter Dank | Ich bringe dir ein kleines Dankeschön mit. |
Danke schön | Redewendung (Verb + Adverb) | Als direkte Höflichkeitsformel | Danke schön für deine Unterstützung! |
3. Sprachliche Feinheiten und Missverständnisse
Manchmal hört man Sätze wie:
-
„Ich habe ein Danke schön bekommen.“
Grammatikalisch korrekt wäre aber: -
„Ich habe ein Dankeschön bekommen.“
Denn: Ein Artikel wie „ein“ steht nicht vor einer Redewendung, sondern vor einem Substantiv. Und genau hier liegt der häufigste Fehler: Viele Menschen schreiben aus Gewohnheit oder Unsicherheit beide Varianten gleich – das ist aber aus grammatischer Sicht falsch.
In der mündlichen Sprache verschwimmen die Unterschiede oft, doch in der schriftlichen Kommunikation – insbesondere in formellen Texten – ist die korrekte Schreibweise wichtig.
4. Verwendung in wissenschaftlichen Arbeiten – ein „Danke schön“ oder lieber gar nicht?
In wissenschaftlichen Arbeiten ist präzise, sachliche Sprache entscheidend. Emotionale Wendungen oder umgangssprachliche Ausdrücke wie „Danke schön“ sind hier fehl am Platz. Das bedeutet:
-
In der eigentlichen Argumentation oder Analyse haben Formulierungen wie „Danke schön“ oder „Dankeschön“ nichts zu suchen.
-
In der Danksagung (z. B. bei Abschlussarbeiten, Dissertationen) kann der Ausdruck „ein herzliches Dankeschön“ durchaus angemessen sein.
Beispielhafte Danksagung:
Ein herzliches Dankeschön gilt meiner Betreuerin Frau Dr. Meier für die engagierte Unterstützung während des gesamten Forschungsprozesses.
Hier ist das Substantiv „Dankeschön“ in einem formellen Kontext stilistisch vertretbar. Die direkte Redewendung „Danke schön“ sollte in wissenschaftlichen Arbeiten hingegen nicht auftauchen, da sie zu informell ist.
5. Tabelle: Unterschiede und Anwendungsbereiche
Kriterium | Dankeschön | Danke schön |
---|---|---|
Wortart | Substantiv | Redewendung / Verb + Adverb |
Verwendung | Materieller oder symbolischer Dank | Direkter, mündlicher Ausdruck des Dankes |
Beispiel in der Alltagssprache | Ich habe ihm ein kleines Dankeschön gekauft. | Danke schön, das ist sehr nett von dir! |
Formelle Schriftstücke | Ja, z. B. in der Danksagung | Nein, zu umgangssprachlich |
Wissenschaftliche Arbeiten | Möglich in Danksagungen | Nicht empfohlen |
Artikel davor möglich? | Ja („ein Dankeschön“) | Nein |
Deklination möglich? | Ja (das Dankeschön, des Dankeschöns …) | Nein |
Fazit: „Dankeschön“ oder „Danke schön“ – wann verwendet man was?
Beide Schreibweisen sind korrekt, haben aber unterschiedliche grammatikalische Funktionen und Einsatzbereiche:
-
„Dankeschön“ ist ein Substantiv und bezeichnet einen konkreten oder symbolischen Dank. Es kann dekliniert und mit Artikeln verwendet werden (z. B. ein Dankeschön). In formellen und wissenschaftlichen Texten – insbesondere in Danksagungen – ist es stilistisch angemessen.
-
„Danke schön“ ist eine Redewendung aus dem Verb danken und dem Adverb schön. Sie wird als direkte Höflichkeitsformel im persönlichen oder informellen Gespräch gebraucht, ist aber nicht geeignet für formelle oder wissenschaftliche Kontexte.
Die Entscheidung für die richtige Form hängt also vom Kontext ab:
-
Danksagungstext → „Dankeschön“
-
Gesprächliche Höflichkeit → „Danke schön“
Wer sprachlich korrekt und stilistisch sicher formulieren will, sollte diese feinen Unterschiede kennen – besonders in schriftlichen oder offiziellen Texten.
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